PATCHWORKFAMILIE – GROSSE HERAUSFORDERUNG ABER AUCH GROSSE BEREICHERUNG. ES GIBT ZAHLREICHE GRÜNDE UND LÖSUNGEN FÜR EIN GUTES MITEINANDE

Heutzutage leben immer mehr Menschen als Patchworkfamilie zusammen. Eine langjährige Beziehung, die über mehrere Jahre andauert, gibt es nur noch selten. Trennungen gibt es so viele, wie Gründe dafür. Umso schöner ist es, dass Menschen nicht grundsätzlich am Thema Partnerschaft verzweifeln, sondern dass sich immer wieder neue Paare zusammentun. Allerding stellt die neue Situation ein Paar häufig vor neue Herausforderungen: Plötzlich muss ein Familienunternehmen gemanaget werden.

Bei einer Patchworkfamilie bringt mindestens ein Partner ein oder mehrere Kinder aus einer vorherigen Partnerschaft mit. Mindestens ein Partner lebt mit einem neuen Partner und seinen Kindern zusammen, das zweite Elternteil (leiblich) lebt außerhalb. Auch besteht die Möglichkeit, dass der neue Partner ein oder mehrere Kinder in die Familie einbringt, bzw. dass diese beim anderen Elternteil leben und am Wochenende zu Besuch kommen. Vielleicht bekommt das neue Paar auch noch ein gemeinsames oder mehrere Kinder, die dann Halbgeschwister für die anderen Kinder sein.

In einer Patchworkfamilie kann es mehrere Kinder-Subsysteme geben:

  • Leibliche Kinder des Vaters, die dann die Stiefkinder der neuen Partnerin sind und gemeinsame Kinder
  • Leibliche Kinder der Mutter, die dann die Stiefkinder des neuen Partners sind und gemeinsame Kinder.

Die Patchworkfamilie ist dementsprechend immer größer als der Familienhaushalt. Für die Kinder gehören getrenntlebende Elternteile immer dazu und somit auch für das Paar. Gehen diese auch eine neue Partnerschaft ein, so hat ein Patchwork-Kind je nach Konstellation bis zu 12 Großeltern. In den USA ist die Lebensform der Patchworkfamilie bereits die häufigste Familienform.

Wer das alleinige Sorgerecht für sein Kind hat, hat das alleinige Entscheidungsrecht für alle Angelegenheiten, die das Kind betreffen. Sollten Sie einverstanden sein, kann ihr neuer Partner bei alltäglichen Fragen mitentscheiden. Wenn beide Elternteile sorgeberechtigt sind, hat der neue Stiefelternteil nur dann eine Entscheidungsbefugnis, wenn der andere Elternteil und Sie ihm eine Vollmacht einräumen, die ein Mitsprache- und Erziehungsrecht einräumt.

Ein Stiefkind kann nur vom Stiefelternteil adoptiert werden, wenn beide leibliche Elternteile einwilligen. Eine Ausnahme besteht nur, wenn beispielsweise der Aufenthaltsort des Vaters oder der Mutter nicht ermittelt werden kann. Ab einem Alter von 14 Jahren muss das Kind der Adoption zustimmen.

Damit eine Patchworkfamilien-Therapie erfolgreich ist, müssen zwei Irrtümer beseitigt werden: Ein Irrtum liegt darin, den Unterschied zwischen Kernfamilien und Patchworkfamilien eine zu große Bedeutung zukommen zu lassen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Krisen und Probleme, die in alle Familien vorkommen, zu dramatisieren. Zum anderen sollte man darauf achten, dass eine Erst-Familie nun mal anders ist, als eine Patchworkfamilie, Bereits diese Botschaft setzt Veränderungen in Gang und ist eine große Erleichterung für die Familie. Ein schwieriges, emotionales Problem ist es, dass die neu zusammengesetzte Familie entscheiden muss, wer sie füreinander sein wollen und sind. Der Therapeut unterstützt Sie dabei, mit unterschiedlichen Loyalitäten und Bindungen umzugehen. Problematische und unterschiedliche Verbindungen kommen in allen Familien vor. In Patchworkfamilien können sie jedoch eine unverhältnissmässig grosse Rolle spielen und deutlicher hervortreten. Unsere Therapeuten helfen Familienmitgliedern, sich in die Rolle hineinzufinden und neue Wege zu entdecken.

Themen, die in einer Patchworkfamilien-Therapie immer wieder auftreten:

  • Wann und auf welche Weise wird der neue Partner bei den Kindern vorgestellt?
  • Erziehungsschwierigkeiten
  • Auffälliges Verhalten
  • Wie teilt man die Erziehungsverantwortung auf?
  • Einzelkinder bekommen Geschwister, die Geschwisterreihe ändert sich
  • Probleme mit dem Ex-Partner
  • Die Gestaltung der Rolle des neuen Partners bezogen auf die Kinder
  • Kinder haben einen Loyalitätskonflikt
  • Umgangsregelungen
  • Kinder werden mit neuen Erziehungsstilen konfrontiert
  • Wie reagieren die Freunde?

Wie bewältigt man die Herausforderungen einer Patchworkfamilie?

Laut dem statistischen Bundesamt lebt jedes vierte Kind mindestens teilweise in einer alternativen Lebensform. Die Kinder wachsen in einer Patchworkfamilie oder ein bei (Noch-)Allein-erziehenden auf bzw. wechseln den Wohnort zwischen beiden Elternteilen. Oft wissen Mitglieder der Patchworkfamilie über die Zerbrechlichkeit eines intakten Familienlebens und haben Trennungsnarben. Dazu kommen die hohen Herausforderungen an diese Familienkonstellation. Eine Patchworkfamilie erfordert ein hohes Mass an Verantwortungsgefühl, Vertrauen, Toleranz, Verstand, Konfliktfähigkeit und den Willen, sich persönlich weiterzuentwickeln. Hinzu kommen die „normalen“ Probleme einer Familie.

Wichtig ist Akzeptanz. Das Leben einer Patchworkfamilie erfordert einen langen Entwicklungs- und Lernprozess, in dem sich die Mitglieder häufig nach ruhigeren Zeiten sehnen. Allerdings bietet dieser Prozess auch eine Chance für die einzelnehmen Mitglieder für eine schnelle Entwicklung. Der Erfolg einer Patchworkfamilie ist auch vom Timing abhängig. Nicht immer ist es Kindern anzusehen, ob sie noch auf ein Happy End ihrer leiblichen Trennung hoffen oder unter einer Trennung leiden. Hier ist ein guter Kontakt der Eltern und viel Geduld erforderlich. Auch Erwachsene sollten sich Zeit für wichtige Fragen nehmen:

  • Bin ich bereit die Kinder meines Partners anzunehmen. Sind sie in Muss oder ein Bonus?
  • Kann ich die Liebe und die Aufmerksamkeit mit den Kindern des Partners teilen?
  • Was bin ich bereit, bei Schwierigkeiten zu tun?

Innerhalb einer Patchworkfamilie ist es wichtig, dass die Eltern sich miteinander austauschen. Oft wird die Situation als unveränderbar oder erdrückend empfunden. Und genau hier sind unsere Therapeuten für Sie da, wir helfen, dass Sie wieder miteinander reden. Wir entwickeln Lösungen, die das Zusammenleben bereichern und befruchten. In manchen Fällen ist es auch wichtig, mit Zwischenlösungen zufrieden zu sein bzw. sich auf Kompromisse einzulassen. Eine Familientherapie ist äußerst hilfreich, um Erwachsenen und Kindern bei der Neuorientierung zu helfen. Die vielschichtigen und oft unklaren Strukturen neu zusammengesetzter Familienform müssen sichtbar gemacht werden. Verhalten sich die Patchworkfamilien und leiblichen Eltern kooperativ und einfühlsam, helfen Sie den Kindern, mit der Situation besser zurecht zu kommen. Unabhängig vom Alter brauchen Kinder Zeit. Patchworkfamilien durchlaufen drei Phasen: Die erste Phase besteht aus einem Vorfühlen, Kennenlernen und Betasten. Die zweite Phase ist die schwierigste. Hier sollten alle Mitglieder der Familie ihre Bedürfnisse formulieren, Regeln finden und auch nötige Machtkämpfe werden hier ausgetragen. Kindern brauchen während dieser Zeit möglichst viel Zeitraum. Leider bleiben viele Patchworkfamilien in der zweiten, hochschwierigen Phase stecken und benötigen Hilfe. In der dritten Phase entstehen Integration und Zusammenwachsen und die so entstehende Stabilität wird als wohltuend empfunden. Jetzt sind die Rollen klar verteilt und jeder hat seinen Platz in der Patchworkfamilie gefunden

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